An was erinnern wir uns?
Wie erinnern wir?
Und wer erinnert?

Am 3. Oktober 2024 feierte die Bundesrepublik in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin den Tag der Deutschen Einheit – 34 Jahre nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Seinerzeit wurden Freiheit, Demokratie und die Überwindung der jahrzehntelangen Teilung bejubelt. Heute, mehr als drei Jahrzehnte später, scheinen Freiheitsrechte in Gefahr, demokratische Werte bedroht und die Menschen im Land gespaltener denn je. Dieses Magazin wirft die Frage auf, ob der Blick zurück helfen kann, eine Brücke in Gegenwart und Zukunft zu schlagen; ob Erinnerung an das Gestern der Demokratie heute und morgen dienen kann.

Die Schweriner Artdirektorin Karen Obenauf, Jahrgang 1982, wollte von Menschen in ihrer Heimatstadt Schwerin wissen, wie sie die Zeit des Umbruchs 1989 erlebt haben. Wollen sie sich erinnern? Woran und wie erinnern sie sich? Die Schilderungen der „Zustandsübergänge“ haben zu Illustrationen inspiriert und zeigen, wie große Geschichte im Kleinen passiert. Im besten Fall wird das Magazin als Plädoyer verstanden, die Vergangenheit des Einzelnen zu achten, Meinungen anzuhören und Gemeinsamkeiten auszuloten. Wir müssen im Gespräch bleiben – respektvoll, menschlich, auf Augenhöhe. In Schwerin, in Ostdeutschland, in der Bundesrepublik. Dieses Magazin soll zum Tag der Deutschen Einheit und darüber hinaus ein kleiner Anstoß dazu sein.

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